Da wir auch immer wieder sog. Satin-Schweinchen in der Vermittlung haben, möchten wir hier einen Einblick in die Satin-Krankheit, die Osteodystrophie.

Satin-Meerschweinchen erkennt man an ihrem auffällig glänzenden Fell. Der Glanz entsteht dadurch, dass die Haare innen hohl sind, und so im Inneren das Licht reflektieren. Osteodystrophie wird genetisch vererbt, d.h. sie ist weder ansteckend noch heilbar.Da sie hauptsächlich in Satin-Zuchtlinien auftritt, hat sie den Beinamen „Satin-Krankheit“ bekommen, aber auch bei allen anderen Rassen ist sie schon aufgetreten, wenn auch glücklicherweise sehr selten.

Bei gesunden Tieren wird in den Knochen ständig Calcium ausgebaut und neues wieder eingebaut. Bei der Osteodystrophie ist dieser Stoffwechsel der Knochen gestört, so dass dem Knochen nur noch Calcium entzogen wird, aber keines mehr eingebaut, obwohl genügend Calcium vorhanden ist. Das führt nach und nach zur Schwächung der Knochensubstanz. Meist bekommen die kranken Tiere zuerst Beschwerden in den Hüftgelenken oder im Kieferknochen, was sich in einem „Hoppelgang“ oder verminderter Futteraufnahme bemerkbar macht. Im Endstadium können die Tiere nicht mehr laufen oder haben keine Kraft mehr zu fressen. Tiere, die im Endstadium erkrankt sind, sollten deswegen rechtzeitig von ihren Qualen erlöst werden.

Die Diagnose kann durch Röntgenbilder abgeklärt werden.

Bislang ist keine Möglichkeit bekannt, den Knochenabbau aufzuhalten oder zu verhindern. Der genetisch geschädigte Stoffwechsel lässt sich nicht durch hohe Calciumgaben beeinflussen. Der Ausbruch der Erkrankung lässt sich auch nicht durch erhöhte Mineralstoffzufuhr aufhalten. Im Gegenteil, durch überschüssige Mineralien, die auf Verdacht verabreicht werden, riskiert man Blasensteine.

Es gibt keine Methode, um Osteodystrophie vor Ausbruch der Krankheit nachzuweisen, daher ist bei unklaren Beschwerden die Aufmerksamkeit des Halters gefragt.