Pipi machen bei den beiden verstümmelten Kastraten geht zwar irgendwie, nur wie????? ist hier die große Frage? Der Bauch ist nass, aber ein Ausgang ist nicht zu finden. Fasst man bei dem einen Böckchen an die linke Hodenseite, ist etwas Hartes spürbar und er schreit mächtig vor Schmerzen. Um ihm hier etwas Linderung zu verschaffen, bekommt er Schmerzmittel.
Langsam aber sicher erholen sich die 5 Kartonschweinchen.
Pilz- und Milbenbehandlung sowie Schmerzmittel für die malträtierten Frühkastrate zeigen zum Glück Wirkung und bringen Linderung.
Alle haben die Spielregeln schon gut gelernt - wenn Schwein Hunger hat, muss es schreien ….. und das am besten gaaaaanz laut!
Auch das verstörte Weibchen macht ganz kleine Fortschritte und traut sich schon mehr sich im Stall zu bewegen.
Den vermutlich letzten, lauen Spätsommertag haben die Fünf zusammen mit ihren Mitschweinchen nochmal zu einem kleinen Ausflug auf die Wiese genutzt. So ein bisschen Ablenkung tut ganz gut ;-)
Alle Kartonschweinchen wurden heute nochmal nach Pilzstellen abgesucht und behandelt.
Das Rosettenböckchen kann vorerst mit den Gegebenheiten leben. Leider ist er nicht mehr in der Lage nach unten Urin abzusetzen, sondern nur noch seitlich. So pieselt er sich jedes Mal selbst ans Bein.
Schlimmer hat es das Glatthaar-Böckchen, der zwischenzeitlich den Namen Robin bekommen hat, erwischt. Bisher konnte er nur unter Schmerzen und mit enormer Kraftanstrengung durch ein klitzekleines Löchlein in dem vernarbten Gewebe Urin herausdrücken. Unser behandelnder Tierarzt hat nun diese winzige Öffnung geweitet, damit sich Robin nicht mehr so abmühen muss, um Urin absetzen zu können.
Leider fehlt von seinem Penis bis jetzt jede Spur; selbst mit Ultraschall war nichts zu finden.
Alle Schweinchen müssen nun zuerst einmal die Pilz- und Milbenbehandlung hinter sich bringen, wieder zu Kräften kommen und auch Gewicht zulegen.
Dann wird für Robin die erste Operation anstehen. Bei dieser OP wird sich zeigen, in wie weit der angerichtete Schaden noch korrigiert werden kann. Wahrscheinlich wird es nicht bei einer OP bleiben, da es völlig ungewiss ist, was zum Vorschein kommt.
Jedoch tun wir alles dafür, um Robin Lebensqualität zurückzugeben und ihm ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.
Für die Kartonschweinchen sind bereits etliche Sach- und Geldspenden eingetroffen, davon alleine 100,- Euro von einer Spenderin! Vielen Dank an alle, die den Kartonschweinchen helfen wollen und uns dabei so toll unterstützen!
13. Oktober
Alle haben sich super erholt. Es geht ihnen gut, sie nehmen rege am Schweineleben teil. Die Milben sind auch fast weg. Ein paar kleine Pilzstellen sind noch da, aber auch das vergeht.
Patricia hat sich sehr gut in ihre Gruppe eingelebt. Sie liegt nicht mehr nur unter der Treppe im hintersten Eck, nein, sie liegt jetzt im Kuschelnest bei Silvana und Spiky. Leider springt sie aus dem Kuschelbett, wenn man sie dort fotografieren möchte.
Aber wir haben sie auf ganz leisen Sohlen beim Fressen mit Spiky erwischt. Hunger ist doch stärker als Angst. :-)
Bei Kevin und Patric sind noch Wirbel und Marty eingezogen. Nun ist Leben im Stall. Patric ist der Chef und hält alle auf Trab. Was den beiden ruhigen Gesellen Marty und Wirbel nicht immer gefällt, denn sie sind wegen falscher Ernährung ein bisschen pummelig und eher die ruhigen Gesellen. Patric sorgt für Fitness. :-)
Beim Fressen sind alle ganz konzentriert
19. Oktober
Unser kleiner Held Robin hatte mittlerweile seine Operation bei einer sehr erfahrenen Tierärztin. Diese war sehr schockiert über so viel Pfusch. Sie hat erst ganz vorsichtig versucht etwas zu finden ohne operieren zu müssen. Sie fand auch etwas, das nach einem Genital aussah, und operierte dann doch. Da wurde das ganze Ausmaß erst richtig sichtbar. Frau Doktor hat dann noch in Fachliteratur gewälzt, um sich zu vergewissern, dass nicht doch eine Fehl- oder Missbildung vorliegt.
Man kann jetzt tatsächlich sagen, der kleine Robin war zur falschen Zeit am falschen Ort und man hat ihm bei der Kastration den Penis abgeschnitten. Mit dem kläglichen Rest ist leider nicht mehr anzufangen, außer halt soweit Schadensbegrenzung, damit Robin einigermaßen schmerzfrei Pipi machen kann.
Und wir können sagen, es hat sich gelohnt. Er schreit nicht mehr beim pieseln . Er meckert nur, wenn man ihn mal wieder etwas sauber machen muss, weil eben der Strahl nicht nach unten geht sondern am Körper abläuft.
Vielen Dank all den Spendern, die Robin diese Operation ermöglicht haben.
Er ist fröhlich, rennt im Stall umher, kommt sofort zu fressen und macht all das, was kleine Jungs gerne tun. Gutes Heu mag er auch sehr gern. Leider schaffen wir es nicht ihn mal im Stall zu fotografieren, er ist echt schnell weg :-))
Dann gab es auch eine Veränderung im Rudel von Patrick und Kevin. Seit die neuen Jungs Wirbel und Marty dazugekommen sind, jagt Patrick den Kevin immer mehr. Wirbel ist in eine neue Familie gezogen und es blieb nichts weiter übrig, als Kevin ebenfalls raus zu nehmen, da er kein Ruhe mehr bekam.
Jetzt lebt Patrick mit seinem liebsten Kumpel Marty alleine als Paar. Die Beiden sind zusammen im Haus und Patrick kümmert sich sehr um den schüchternen Marty.

Patricia ist mir Silvana auch umgezogen, denn leider ist Spiky verstorben. Jetzt wohnen sie zusammen mit Charly und Lotte in einer WG. Und wir müssen sagen, es war die beste Entscheidung überhaupt, denn Patricia lebt nochmal auf. Sie ist sehr viel bei Charly und liegt mittlerweile auch in der Hängematte.

3. November
Hallo,
ja, wir sind es - die "Kartonschweinis". Wir wollten uns mal wieder melden...
Es geht uns sehr gut. Die Milbengeschichte ist fertig; diese Krabbeldinger sind wir los! Bei Patrick ist der Pilz noch hartnäckig, aber auch der muss irgendwann mal aufgeben. Der Weg der Besserung ist in Sicht.
Particia fühlt sich sehr wohl. Sie ist gerne mit der Gruppe unterwegs oder liegt verträumt im Haus.

Patrick ist mit Marty ein "eingespieltes altes Ehepaar" . Wo der Eine ist, ist auch der Andere nicht weit. Diese Beiden haben sich gesucht und gefunden.

Patrick hat ein tolles Hobby für sich entdeckt: er muss immer auf einem Haus oder Erhöhung stehen und nach Futter schreien und dort dann auch fressen. Das findet er obercool !
Karl-Heinz und Robin fühlen sich auch sehr wohl. Wobei Karl-Heinz der Schüchterne ist. Er muss sich immer hinter etwas verstecken.
Huhu, ich bin Robin - hättet ihr mich wieder erkannt? Mir geht es super gut. Ich möchte mich nochmals ganz doll bei all den netten Spendern bedanken, dass sie mir die Nachoperation finanziert haben! Ich habe keine Schmerzen mehr beim Pieseln und beim wöchentlichen Putzen.
Meine Gurkenschnipplerin meint, ich bin ein richtig freches Meeri geworden! Was sie wohl damit meint? Keine Ahnung. Ich renne durch den Stall, dass die Späne fliegen.

Oder ich genieße den Feierabend in meinem Kuschelsack. Der ist echt klasse, solltet ihr auch mal probieren.
Kevin ist bei Herrn Krüger und Leopold auch gut angekommen. Sie lernen dem Kleinen all das, was er wissen muss.
9. November
Das Erste der Kartonschweinchen hat ein neues Zuhause gefunden!
Unser kleiner Kevin hat in Moses einen ganz tollen Freund gefunden, von dem er noch ganz viel lernnen kann. Zum Einzug ins neue Heim gab es einen großen Eigenbau und liebe Gurkenschnippler, die hin und weg von den Beiden sind. Eine schöne Zeit Euch allen.
15. November
Patrick hat uns nun für eine hübsche Meeridame verlassen und hat die trauernden Tinkerbell kennengelernt, die ihn zuerst einmal zurechtweisen wollte. Doch Patrick hat ganz fix die Fronten geklärt und deutlich klargestellt, wer ab sofort die "Hosen" an hat. Offensichtlich haben sich die Beiden gesucht und gefunden und sind glücklich zusammen ins neue Leben ausgezogen.
Karl-Heinz musste von Robin getrennt werden, da Beide in die Rappelphase gekommen sind. Karl-Heinz hat nun zwei Mädels, die er sehr fleißig bebrommseln muss.
Patricia geht es soweit gut. Vielleicht haben wir Glück und sie ist nicht tragend. 100%-ig lässt sich das aber nicht festlegen, da sich ihr Bauch täglich verändert. Kann auch von der guten, reichhaltigen Kost kommen.
13. Dezember
Pflegestelle Nürtingen
Hallo Ihr Lieben,
es ist wieder eine lange Zeit vergangen in der viel passiert ist. Davon möchten wir euch nun gern erzählen...
Bei Robin geht die Heilung der entzündeten Stellen rund um die Öffnung des Harnausganges sehr schlecht voran, da mit jedem Pipi neue Nässe auf die Haut kommt. Man kann cremen, aber das bringt nur zeitweise Linderung. Ansonsten entwickelt Robin sich sehr gut. Er wird nun ein kleiner Meerimann, der immer auf der Suche nach interessanten Momenten ist.
Karl-Heinz hat sich zu einem Zickenbändiger entwickelt. Aber er kann es überhaupt nicht leiden angefasst zu werden! Wenn man ihn dann aber hat, den Meeri-TÜV macht und es dann auch noch zu lange dauert, zwickt er eben mal frech in die Finger oder in die Hand. Schnelles Vorbeilaufen am Stall der Menschen wird immer mit sofortiger Flucht beantwortet. Heuberge zum Reinkuscheln liebt Karl-Heinz sehr.
Unsere Patricia hat leider durch die vergangenen Ereignisse einen seelischen Schaden davon getragen. Eine Schwangerschaft ist aber zum Glück nicht bestätigt worden. Patricia hat sehr große Angst vor Menschen, die sie in die Hand nehmen. Sie schreit dann sehr laut und windet sich aus den Händen heraus. Danach ist sie apatisch und verzieht sich für Stunden in eine sichere Umgebung, wo keiner sie erreichen kann. Sie lässt dann nur ihre Gruppenmitglieder an sich heran. Vergesellschaftungsversuche scheitern immer wieder an ihrer Panik.
Wir werden es noch ein paar Mal probieren, sollte es dann weiterhin so schlimm sein, müssen wir uns etwas anderes für Patricia überlegen.
22. Dezember
Karl-Heinz hat in der Pflegestelle die kleine, selbstbewußte Meeridame Coconut kennengelernt. Beide sind ein wenig eigen in der Partnerwahl, haben sich jedoch trotzdem gesucht und gefunden und durften nun gemeinsam in ein neues Zuhause ziehen.
10. März
Pflegestelle Nürtingen
Hallo liebe Leute, wir melden uns mal wieder aus Nürtingen um Euch über die aktuelle Situation zu informieren. Inzwischen ist viel passiert und es mussten einige Hindernisse und Probleme bewältigt werden. Doch jetzt ist alles klar!
Patricia ist ja so ein kleines Sensibelchen, doch wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Ein letzter Vergesellschaftungsversuch und die über alles geduldigen Interessenten sowie die Ausgeglichenheit der neuen Partnertiere führte zu einem Erfolg. Patricia durfte nach langem Eingewöhnen und Teilerfolgen dann im neuen Zuhause bleiben. Dafür möchten wir ganz herzlichst Danke sagen!
Kevin hatte sehr viel Glück und fand Moses. Moses ist der Erzieher und beste Aufpasser der Welt für den kleinen Kevin. Sollte Kevin mal weiter wie 3 Pfötchen von Moses entfernt sein, gibt es ein Geschrei, dass alle sofort aufmerksam werden und schauen was passiert ist. Die neuen Besitzer sind sowas von begeistert von diesem Paar. Eine echte Freude.
Robin hat ja die Probleme mit seinen nicht vorhandenen Penis und das ständige Wundsein in der Afterregion. Deswegen haben wir beschlossen, Robin nicht zu vermitteln. Er bleibt in der Pflegestelle als Patentier.
Nun darf man sehr gerne den Robin mit einer Patenschaft unterstützen.
Robin mag sehr gern Gemüse und hochwertiges, super duftendes grünes Heu. Das eben auch nicht immer billig ist, denn es gibt nur wenige Händler die so etwas schmackhaftes anbieten.
Jetzt möchten wir uns nochmals für die entgegengebrachten Spenden auf's Allerherzlichste bedanken und wünschen Ihnen eine gute Zeit!